Alles iPS, oder was? Einblicke in die Stammzellforschung

Auch in diesem Jahr beteiligte sich das MDC am UniStem Day, der zum insgesamt neunten Mal stattfand: 230 Schülerinnen und Schüler von 14 Berliner Schulen informierten sich über Stammzellforschung.
Bild: GSCN

„Meet your local scientist“ hieß es an fünf Tischen im Foyer des MDC.C. Dort hatten Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, fünf junge Forscherinnen und Forscher direkt zu befragen. „Das war klasse, denn die Forscher haben dort zum Beispiel von Experimenten mit Würmern oder Muskeln erzählt, und wir konnten viele Fragen zu Ausbildung und Studium loswerden“, erzählt Minh Nguyen. Sie ist Schülerin am Tagore-Gymnasium in Marzahn und freut sich besonders, viel über iPS-Zellen gelernt zu haben: „Das sind Informationen, die ich für meine Präsentationsprüfung im Rahmen des Abiturs über Therapeutisches Klonen gut verwenden kann“, berichtet sie.

Auf dem Programm des diesjährigen UniStem Day am MDC standen außerdem Vorträge und ein Science Slam sowie fünf Workshops, an denen die Schülerinnen und Schüler teilnehmen konnten. Berufsberatungen und Führungen auf dem Campus Buch rundeten das Vormittagsprogramm ab, bevor es am Nachmittag erneut interaktiv weiterging: Bei der „Stammzell-Show“ konnten die Schülerinnen und Schüler in einem Quiz zeigen, was sie gelernt hatten, und beim abschließenden Panel Fragen an Stammzellforschende loswerden. Daniel Besser, Geschäftsführer des German Stem Cell Network, sowie Sebastian Diecke und Annika Fendler vom MDC erklärten unter anderem, warum eine Nekrose eher ein Problem fürs Immunsystem ist und kein Kandidat für eine Stammzelltherapie, und dass die iPS-Technologie auch zur Arterhaltung genutzt werden kann. So wollen die Forscher Stammzellen des vom Aussterben bedrohten Nördlichen Breitmaulnashorns in Keimzellen umprogrammieren und den letzten drei erhaltenen Tieren so bei der Fortpflanzung helfen. An diesem internationalen Forschungsprojekt ist das MDC beteiligt.

Gut gefallen hat der UniStem Day 2017 am MDC auch den Lehrkräften, zum Beispiel Frau Wijers vom Schiller-Gymnasium in Charlottenburg: „Ich fand die beiden Vorträge sehr gut, und ich glaube, dass eine meiner Schülerinnen heute ein Interessengebiet für sich gefunden hat – das Herz“, erzählt die Biologie-Lehrerin. Den Besuch beim nächsten UniStem Day hat sie schon fest eingeplant.

Der UniStem Day wird in ganz Europa begangen, insgesamt 75 Universitäten und Forschungszentren aus sieben Ländern beteiligten sich in diesem Jahr, 27.000 Jugendliche nahmen teil. Organisiert wurde der Unistem Day am MDC vom German Stem Cell Network (GSCN).

Eindrücke von der Veranstaltung

Weiterführende Informationen


Bilder: Anna Witzel / GSCN