Skulpturen der Künstlerin Ulrike Mohr: Carvon

Kunst und Wissenschaft

An unseren Standorten spielt die bildende Kunst eine wichtige Rolle.

Wissenschaft und Kunst stellen aneinander Ansprüche – sie helfen sich gegenseitig bei der Entwicklung neuer Perspektiven und Methoden.

„Entscheidend ist die Erkenntnis, daß es mit dem Verfügungswissen, das uns die Naturwissenschaften in zunehmendem Maße bereitstellen, alleine nicht mehr getan ist“, sagt Detlev Ganten, ehemaliger MDC-Stiftungsvorstand, zur Eröffnung des Skulpturenparks auf dem Campus.

Max Delbrück hat in seiner Person wissenschaftliches und künstlerisches Denken in exemplarischer Weise vereint.
Prof. Detlev Ganten MDC-Stiftungsvorstand am 14.9. 2000

Die Kunst kann und muss die wissenschaftliche Erkenntnis inspirieren und hinterfragen. Denn der schwer faßbare Prozess, in dem die Erkenntnisse über den Menschen und die Natur fortschreiten, ist sowohl auf die materiell-rationalen, als auch auf emotionale und anschauliche Ressourcen angewiesen. „[Dem Verfügungswissen] muß ein entsprechendes Orientierungswissen an die Seite treten, wobei dieses Ziel nur im interdisziplinären Gespräch erreicht werden kann, das die geisteswissenschaftlichen und künstlerischen Bemühungen mit einschließt“, sagt Ganten.

Die zahlreichen künstlerischen Werke auf dem Campus und in den Forschungsgebäuden soll diesen Prozess anregen. Das kulturelle Ambiente auf dem Campus hat daher nicht nur den Aspekt des ästhetischen Erlebens, sondern ist Anspruch auf ernsthafte Auseinandersetzung.

Im Kern handelt es sich bei der Wissenschaft, als auch bei bei Künsten um denselben Vorgang: nämlich das Unsichtbare sichtbar zu machen und die nicht sichtbare Realität mit Modellen und Symbolen zu erfassen.

Ausgewählte Werke

Verschiedene Werke von Jeanne Mammen

Von Jeanne Mammen konnten die Bilder “Junger Mann mit Schal”, “Der Würgeengel” (um 1939-42, Tempera auf Karton) und “Photogene Monarchen” (um 1967, Öl und Stanniol auf Karton) sowie die Skulpturen “Frauenkopf” (um 1939, Bronze), "Krieger II" (um 1945-49, Bronze), "Kleiner Kopf" (um 1945, Bronze), "Trompete" (um 1940, Bronze) und “Männerkopf” (um 1945-1949, Bronze) erworben werden.

Lichtspur von Hermann Bachmann (1990)

Das Bild “Lichtspur” von Hermann Bachmann (1922-1995) befindet sich im Otto-Warburg-Saal der Campus-Mensa.

Lichtspur, 1990, Acryl auf Nessel

Traum vor Sonnenaufgang im Februar 1992, Hermann Bachmann

„Vor mir ein prachtvoller Bau - - - schloßähnlich mit großer Freitreppe, Rampe wahrscheinlich. Ich besuche meine Ausstellung. Viele Menschen in Betrachtung meiner Bilder - - - Riesenraum, vollgehängt. Sieht sehr gut aus so. Es genügt mir diese Ausstellung trotzdem nicht. Fliegen will ich, was ich kann. Vor mir eine Gruppe von aufmerksamen Wissenschaftlern, Filmapparate, Presse usw. Als ich um Gehör bitte, ist vollkommene Ruhe; meine Behauptung, fliegen zu können, stößt auf verlegenes Schweigen. In der Mitte des Raumes wird Platz gemacht und ich beginne mit Drehbewegungen um die eigene Achse, hebe vom Boden ab, sehr leicht, beginne zu schweben, habe schon eine Höhe von 5 bis 6 Metern erreicht, über der Mitte der Raumhöhe wird das Schweben sehr leicht, die Zimmerdecke zieht mich an. Es ist wunderbar, weil mühelos. Zurück zum Fußboden gelingt auch, ich lande auf beiden Füßen. Großer Applaus, die Wissenschaftler umringen mich und sind begeistert, - - - eine Sensation. Von links kommt mein Freund Rudolf Springer, er hat alles gesehen, ich frage: na? - - - darauf er: ganz gut, aber fliegen kann jede Fliege. Baselitz jedoch kann auf dem Stuhl sitzen, ohne umzufallen - - - darauf ich: und Beuys konnte liegen, ohne umzufallen. - Schluß.“

CROSSING OVER - A Metasystem of Genes & Arts von Karsten K. Panzer

Die vier Arbeiten im Foyer des Max Delbrück Communications Center (MDC.C) stammen aus einer gemeinsamen Ausstellung von MDC und der Internationalen Konferenz für Strukturelle Genomforschung (ICSG) im Jahr 2002.

PerZan über seine Kunst: „Die explodierende Fülle von Informationen sorgt einerseits für eine überwältigende Entwicklung in Naturwissenschaft und Technologie, aber andererseits wird eine umfassende und interdisziplinäre Kommunikation der Ergebnisse unmöglich, sie verliert sich in der Sprachlosigkeit der getrennten Terminologien und der Nichtübertragbarkeit ihrer Symbole. Notwendig, wenn nicht zwingend, ist eine "Metasprache" als interdisziplinäre Verknüpfung und "Grammatik" der Fachsprachen bei deren spezifischer Wahrnehmung und Deutung unserer Wirklichkeit. Gerade in der Komplexität von Genetik und Biotechnologie gilt es, ein solches Transfersystem zügig zu entfalten, bevor uns die Kontrolle und der Überblick entgleiten.“

White Tub

Der Künstler Boris Hars-Tschachotin hat das Verhaltensexperiment “Morris Water Maze” an Mäusen, mit dem die Alzheimer-Krankheit erforscht wird, in einem von ihm inszenierten Laborraum neu interpretiert und nachvollzogen. Die Arbeit “White Tub – Schwimmlabyrinth” ist eine Kombination aus begehbarem Erlebnisraum und einer Videorundprojektion. Sie befindet sich im Hermann-von-Helmholtz-Haus und kann auf Anfrage besichtigt werden.

Die Videoinstallation hat Boris Hars-Tschachotin für die Ausstellung „Weltwissen” konzipiert, die im Jahr 2010 in Berlin stattfand. Sie ging später ans MDC und ist seither hier öffentlich zugänglich.

iMDC 02/2011 „White Tub – Schwimmlabyrinth”: Ein Artikel in unserer Mitarbeiterzeitschrift erklärt mehr zu den Hintergründen 

“Gelb” von Gerdi Sternberg

Gelb, 1991, Eitempera / Ölfarbe auf Leinwand

Mit dem Bild “Gelb” von Gerdi Sternberg im Foyer des Max-Delbrück-Hauses wird die Sicht einer jungen Berliner Künstlerin in das Projekt “Skulpturenpark” integriert.

Weitere Kunstwerke auf dem Campus

Auf dem Campus Buch befinden sich weitere Werke renommierter Künstler*innen. Die zentrale Website stellt diese ausführlich vor:

Website zur Kunst auf dem Campus

 

Kunst auf dem Campus

Auf dem Campus Buch befinden sich viele Werke renommierter Künstler*innen, die interessierte Besucher*innen auf eigene Faust entdecken können.

Website zur Kunst auf dem Campus