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Statement der Organisatoren des1. Kongreß der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft

Neurowissenschaftler arbeiten in ganz unterschiedlichen Disziplinen, wie in der Anatomie, der Biochemie, der Entwicklungsbiologie, der Immunologie, der Molekularbiologie, der Neurologie, der Pathologie, der Pharmakologie, der Pharmazie, der Physiologie, der Psychiatrie, der Psychologie, der Zellbiologie und der Zoologie.

Um die Zusammenarbeit der Neurowissenschaftler dieser unterschiedlichen Fachrichtungen zu stimulieren, wurde 1993 die Neurowissenschaftliche Gesellschaft gegründet. Ziel dieser noch jungen Vereinigung mit über 900 Mitgliedern ist es, Forschung und Lehre in den Neurowissenschaften zu fördern. Über die Neurowissenschaftliche Gesellschaft sind deutsche Neurowissenschaftler jetzt auch stärker an europäische sowie internationale Dachorganisationen - „European Neuroscience Association“ (ENA) und „International Brain Research Organization“ (IBRO) - angebunden.

Sitz der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft ist Berlin. So liegt es nahe, daß die Gesellschaft ihren ersten wissenschaftlichen Kongreß in Berlin (24.-27.2.) veranstaltet. Hinzu kommt, daß sich Berlin in den Jahren nach der Wende zu einem Zentrum der Neurowissenschaften entwickelt hat. In diesem Zusammenhang sind zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im August 1995 bzw. Januar 1996 eingerichtete Sonderforschungsbereiche zu nennen, in die die Charité, die Freie Universität (FU) Berlin und das MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN (MDC)in Berlin-Buch eingebunden sind. Der erste Sonderforschungsbereich befaßt sich mit der „Rolle nicht-neuronaler Zellen bei neurologischen Erkrankungen“. Sprecher ist Prof. Karl Einhäupl von der Charité. Der zweite Sonderforschungsbereich, dessen Sprecher Prof. Dr. Randolf Menzel von der FU ist, beschäftigt sich mit „Lernen und Gedächtnis“.

Schwerpunkte des Kongresses

Auf dem 1. Kongreß der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft 1996 in Berlin sind rund 1 000 Neurowissenschaftler aus der Grundlagenforschung und der Klinik zusammengekommen, um neueste Erkenntnisse über die normale Funktion und über verschiedene Erkrankungen des Gehirns und des Zentralen Nervensystems auszutauschen. Dazu gehören unter anderem die Alzheimer Krankheit, Hirntumoren, Schlaganfall und Epilepsie. Ziel dieses Kongresses ist es, die Zusammenarbeit zwischen den im Labor arbeitenden Grundlagenforschern sowie Klinikern zu fördern. Damit sollen künftig Diagnose und Therapie schwerer, bislang nur unzureichend oder nicht zu heilender neurologischer Erkrankungen verbessert werden.

Auf dem Kongreß werden verschiedene bildgebende Verfahren, darunter die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), zur Untersuchung von Störungen der Hirnfunktionen vorgestellt. PET wird u.a. etwa bei der Alzheimer Erkrankung eingesetzt, aber auch um den Erfolg einer Schlaganfallbehandlung zu überprüfen. Weiter diskutieren die Grundlagenforscher und Kliniker auf der Berliner Tagung neueste Erkenntnisse über die Funktion von Gliazellen. Es verdichten sich Hinweise, daß Gliazellen, die bei der Immunabwehr im Gehirn eine Rolle spielen, schwere Leiden wie die Alzheimer-Krankheit, Schlaganfall oder Multiple Sklerose mitverursachen oder verschlimmern können. Weitere Themen auf dem Kongreß sind die Entstehung und Behandlung der Epilepsie sowie die Regeneration von Nervenzellen nach Verletzungen.

 

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