Transparenter über Tierversuche kommunizieren
In vielen europäischen Ländern wird inzwischen öfter in der Öffentlichkeit und in den Forschungseinrichtungen über Tierversuche debattiert. Dennoch zögern etliche akademische Institutionen und Wissenschaftler*innen immer noch, sich an einem offenen und konsequenten Dialog zu beteiligen. Viele befürchten, dass sie zur Zielscheibe werden könnten, wenn sie offener über ihre Forschung und ihre Beweggründe sprechen. Anderen fehlt das Selbstvertrauen, Tierversuche gegenüber einer skeptischen Öffentlichkeit zu verteidigen.
Die Veranstaltung „Improving openness in animal research in Germany“ der European Animal Research Association (EARA) sowie der Berliner Partnerinstitutionen am 29. Januar 2024 richtet sich genau an diesen Personenkreis. „Wir hoffen, dass dieser Workshop sowie Veranstaltungen der EARA in anderen Ländern einen Kulturwandel anstoßen und Forschungseinrichtungen dabei unterstützen, mit diesem Thema konstruktiv umzugehen“, sagt Kirk Leech, Geschäftsführer von EARA.
Der englischsprachige Workshop soll Forschende, Tierpfleger*innen, Kommunikationsfachleute und Institutionen unterstützen, die offener und proaktiver über die Tierversuche kommunizieren wollen – mit der breiten Öffentlichkeit, aber auch mit politischen Entscheidungsträger*innen und Meinungsmacher*innen in Deutschland. Gleichzeitig wird es darum gehen, neben den Tierversuchen auch über Alternativen wie Organoide und Computermodellierung in Betracht zu ziehen, die traditionelle Ansätze ergänzen oder ersetzen können.
Sprecher*innen
- Kirk Leech (Geschäftsführer, EARA)
- Professor Michael Gotthardt (Forschungsgruppenleiter, Max Delbrück Center)
- Dr. Andreas Lengeling (Tierversuchsbeauftragter, Max-Planck-Gesellschaft)
- Sascha Karberg (Ressortleiter Wissenschaft, Der Tagesspiegel)
Ablauf
12:00-12:30 Uhr: Registrierung
12:30-14:15 Uhr: Präsentationen (jeweils 20 Minuten + fünf Minuten Diskussion)
14:15-14:45 Uhr: Kaffeepause
14:45-16:00 Uhr: Paneldiskussion mit den Sprechern sowie mit Professorin Christa Thöne-Reineke, FU Berlin
16:00-16:30 Uhr: Netzwerken
Ort
Konrad-Cohn-Hörsaal
Campus Charité Mitte
Virchowweg 24
10117 Berlin
Weiterführende Informationen
- Registrierung und weitere Informationen
- Journalist*innen können sich auch per Mail registrieren: presse@mdc-berlin.de
- EARA
- Transparent kommunizieren über Tierversuche – Grundsätze am Max Delbrück Center
Kontakte
Jana Schlütter
Redakteurin, Kommunikation
Max Delbrück Center
+49 30 9406-2121
jana.schluetter@mdc-berlin.de oder presse@mdc-berlin.de
Nuno Miguel Gonçalves
Eventsmanager und Projekte
The European Animal Research Association (EARA)
+44 351 934950684
ngoncalves@eara.eu
- Max Delbrück Center
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Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.